Ausflug in die Designstadt – 24. Coburger Designtage

Ausflug in die Designstadt – 24. Coburger Designtage

Design überall. Seit 1989 steht Coburg einmal im Jahr für 5 Tage ganz im Zeichen des Designs. Die damals noch recht kleine Ausstellung entwickelte sich über die Jahre unter der Schirmherrschaft des Coburger Designforums Oberfranken e.V. und der Professoren Auwi Stübbe sowie Werner Kintzinger zu einem atemberaubenden Event – Coburger Designtage. Vor allem die Studiengänge Innenarchitektur und integratives Produktdesign der Fakultät Design an der Hochschule Coburg sind die kreativen Köpfe und Schöpfer der Veranstaltung. Unterstützt werden sie mittlerweile durch zahlreiche Sponsoren und die Stadt Coburg. Die Coburger Designtage sind bekannt in ganz Deutschlad und locken jährlich tausende von Besuchern. Ich als ehemalige Studentin darf da natürlich nicht fehlen :)

 

Coburg als Designstadt präsentierte sich auch in diesem Jahr wieder auf besondere Weise – während der 24. Coburger Designtage. Auf besondere Weise vor allem deshalb, weil selbst ich als ehemalige Studentin und somit Designtagebestreiterin das Event noch nicht in dieser Form erlebt hatte. Da fragt ihr euch sicher: Was war denn dieses Jahr so anders?

 

Schon als meine ehemaligen Komilitoninen und ich den Beschluss gefasst hatten uns dieses Jahr endlich auf den Designtagen wieder zu treffen war mir klar: Das wird was besonderes! In den vergangenen Jahren habe ich die Designtage entweder gar nicht erlebt :( oder hatte als Studentin der Innenarchitektur Verantwortung in einem der zahlreichen Projekte. Meine Vorfreude war demnach groß: Endlich Designtage erleben wie es all die anderen Unbeteiligten tun: Entpsannt und voller Neugierde und Vorfreude.

Die 24. Coburger Designtage bargen für uns alte Hasen die ein oder andere Überraschung. Das Gelände des Hofbrauhauses (oder HBH wie wir es ja liebevoll nennen) ist nicht mehr was es einmal war. Ein Neubau erwartet uns dort, wo früher die Studentenparkplätze über den alten Kellergewölben trohnten. Der Desingcampus wird erweitert. in Zukunft sollen hier auch die Studiengänge Architektur und Bauingeneurwesen eine Heimat finden. Somit wäre die Fakultät Design auf dem HBH-Gelände komplettiert. Wirklich schade, dass dafür so viel alte Substanz und so viel Freiraum hat weichen müssen. Dennoch bin ich gespannt auf die Fertigstellung und auch auf die weitere Entwicklung des Geländes. Pläne gibt es viele, wie wir Ehemaligen total nett erleutert bekamen. Wie gesagt: Man wird sehen, wie sich das Hofbrauhausgelände entwickelt.

Durch die Baumaßnahmen waren die Designtage wie ich sie noch kenne jedoch nicht mehr möglich. Generell ist ja die bespielbare Fläche jetzt um einiges kleiner und durch die Baustelle ist der gesammte hintere Teil des Geländes (eisnchließlich Wiesen und „Park der Sinne“) momentan nicht zugänglich. Das heißt für die Designtage am HBH: Einschränken. Der berühmt berüchtigte Biergarten ist einer gemütlichen Sitz und Leigelandschaft gewichen. Wir holen uns auch erst mal Kuchen oder Pizzataschen und machen es uns gemütlich. So ein Designtagebesuch will geplant sein. Deshalb ziehen wir das Programm zu Rate und legen eine Route fest: Erst die Ausstellungen im HBH, dann in die Innenstadt. Denn wenn kein Platz am Hofbrauhaus ist, dann muss man sich eben etwas anderes einfallen lassen. Designtage-Urgestein Auwi Stübbe hatte die Idee Leerstand in der Innenstadt mit neuem Leben zu füllen – zumindest wärend der Designtage. So befindet sich in diesem Jahr eine große Ausstellung im ehemaligen C&A-Gebäude in der Ketschengasse – C&D (Coburg und Design) prankt über dem Haupteinang. Der erst im vergangenen Jahr toll hergerichtete Albertsplatz wird zur Urban Lounge und auf dem Marktplatz finden man den großen Dom wieder. Natürlich bleiben dem aufmerksamen Betrachter auch in diesem Jahr die kleinen liebevollen Design-Details nicht verborgen, die sich über die ganze Stadt verteilen. Zahlreiche weitere Locations in der Innenstadt beherbergen Ausstellungen und bieten Raum für Veranstaltungen. Coburg ist in diesem Jahr wirklich eine Designstadt. Und wir Mädels mittendrin:

 

Die Ausenanlagen des Hofbauhauses mit „Chill-out Area“ und gemütlichem Biergarten hatten wir schon bei unserer Ankunft gesehen und darin Elemente entdeckt, die noch aus userer Feder stammten: „Schau mal, da sind unsere Bänke… und sie sind PINK!“Als nächstes wollen wir uns das HBH von innen ansehen: Im Treppenhaus begrüßen uns mit neuem Gesicht alte Themen: Auszüge aus den Vorlesungen Darstellen und Entwerfen. Auch die Exkursionen nach Mailand, Istanbul und sogar nach Indien sind dokumentiert. Wir betrachten Landart und die Arbeiten der Architekturstudenten. Im ersten Stock schließlich fühlen wir uns so richtig wohl: Hier finden wir die Themenräume der Innenarchitektur: Im Raum der Sinne erwartet uns ein Snoozelen der anderen Art. Hier darf neben der optischen Begutachtungauch  gefühlt, gehört, geschmeckt und gerochen werden. Richtig entspannend! Ein Fühlpfad aus unterschiedlichen Materialien bedeckt den Boden. Pappmarche-Eier gefüllt mit denUnterscheidlichsten Dingen laden zum Schnuppern und Kosten ein, eigens gestaltete Isntrumente hängen von der Decke, alles ist in ruhiges Licht getaucht und Liegeflächen laden zum Realxen ein. Der Raum der Stille ist ein toller Abschluss hierzu. Endlich noch einmal tiefe Stille, weg von dem Trubel der vielen Besucher auf den Gängen.

Eine Tür weiter läd eine Ausstellung von Frau Prof. Fuchs ein Indien zu erleben. Ein bisschen neidisch bin ich schon, dass es diese Möglichkeit der Exkursion zu meiner Zeit noch  nicht gab.

Hui… da wird mir gleich ganz anders… durch einen Flur der besonderen Art geht es in die Hauptausstellung:

Im großen Raum 1.13 entdecken wir dann doch wieder Bekanntes: Eine große Kugelbahn ist hier aufgebaut und man kann kleine Bälle auf die Reise schicken. Die Erinnerungen an den Eignungstest für die Aufnahme zum Studium werden lebendig. Ein reger Austausch findet statt und die ausgestellten Kugelbahnen der Studenten werden fachmännisch begutachtet. Auch die Abschlussarbeiten die hier ausgestellt sind wecken im besonderen unser Interesse, sind einige doch von ehemaligen Komilitonen.

Noch eben in den Nebenraum, wo wir einen komplett weißmöblierten Raum vorfinden. Das künstliche Licht durch das er erleuchtet ist simuliert einen Tagesablauf. Sehr schönes Model im Maßstab 1:1.

Das obere Stockwerk gehört wie immer den Produktdesignern. Schon klasse, was die so können. Sehenswerte Skizzen und Zeichnungen sind zu bestaunen, ebenso wie Prototypen verschiedener Entwürfe. Die vielen Stempel im Foyer ziehen uns jedoch nahezu magisch an… los geht’s mit Stempeln und am Ende sind meine Hände ganz schwarz. Was solls… wo gehobelt wird fallen Spähne.

Als nächstes zieht es uns in die Stadt: C&D heißt die nächste Station. doch auf dem Weg dorthin kommen wir am Albertsplatz vorbei und der hat sich zu den Designtagen ganz schön verändert: Die Urban Lounge läd uns zum Relaxen ein. Schön, bei so tollem Wetter unter freiem Himmel :)

Jetzt aber zu C&D. Hier ist alles vertreten was Coburg an Design zu bieten hat. Örtliche Firmen stellen sich vor, Jungdesigner erhalten eine Palttform, studentische Projekte und Wettbewerbe werden vorgestellt, ganz besondere Vorführungen sind zu sehen, Workshops werden angeboten, Ausstellungskonzepte präsentiert und die Studenten leisten Planungshilfe beim „Planwerk“-Stand. Dort treffen wir auch auf unseren ehemaligen Professor Auwi Stübbe. Die Designtage sind sein Baby und nach einer herzlichen Begrüßung (er kennt uns tatsächlich alle noch beim Namen ) erzählt er uns, was dieses Jahr alles neu und anders ist, welche Pläne er für die Zukunft hat und vor allem auch, welche Rolle Werner Kintzinger (ehemaliger Dekan der Fakultät Design und ebenfalls einer der Ziehväter der CDT) während dieser Designtage spielt und in welchen Projekten wir ihn besonders spüren können. Wir fühlen uns ein bisschen wie zu Hause und werden wehmütig. „Dann machen sie doch einfach noch den Master!“

Irgendwann wird es jedoch Zeit weiterzuziehen… zum Marktplatz. Dort lassen wir uns unter dem Designtage Dom nieder und essen ein Eis. Das haben wir uns jetzt verdient.

Die letzte Station vor einem schon absehabern Regenschauer ist dann der Designtageshop. Dieses mal keine Artikel von mir im Shop aber andere wirklich tolle Sachen. Mit ein paar Mitbringseln ausgesattet gings dann auch schon zum Auto. Die Zeit ist einfach zu knapp… ein Tag reicht nicht aus um Coburg als Designstadt zu erleben.

Die Designtage aus einer anderen Perspektive zu erleben war einfach klasse! Die Mädels und ich haben uns auch schon fürs kommende Jahr verabredet und freuen uns total drauf. Ich hoffe ich konnte euch einen schönen Einblick verschaffen. Klar meine Ausführungen waren jetzt nicht unbedingt detailiert. Es ist quasi ein Blick den ich euch durchs Schlüsselloch werfen lasse. Und wenn ihr mehr wollt: Ja, dann kommt doch einfach 2013 zum 25. Jubiläum der Designtage. Ich werde auf jeden Fall dort sein und man weiß ja nie, vielleicht ja doch als Masterstudentin?

 

P.S.: bitte entschuldigt dass ich vor allem für die Bilder im Verlauf des Artikel nicht meine selbst geschossenen Bilder verwendet habe. Meine spiegeln einfach nicht so gut wieder, wie schön, wie bunt, wie atemberaubend die Designtage waren.

 

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