Kunst Kunst Künstler – Guiseppe Arcimboldo

Kunst Kunst Künstler – Guiseppe Arcimboldo

[dropcap]A[/dropcap]ufgepasst! Hinter diesem Post verbirgt sich der Auftakt einer neuen Serie: Kunst Kunst Künstler. Ich werde euch, euer Allgemeinwissen und euren Sinn für Ästhetik ein wenig aufmischen und in regelmäßigen Abständen bekannte Künstler und ihre Werke vorstellen. Von Picasso bis Rembrand, von Christo bis Michelangelo gibt es ab heute Einblicke in die Kunstgeschichte, damit ihr bei Herrn Jauch (schaut denn noch jemand „Wer wird Millionär“? läuft das noch?) oder beim „Quizduell“ ganz schlau da steht. Übrigens: Es ist ja nicht so einfach die Bildrechte für solche Werke zu bekommen. Deshalb bin ich total happy, dass die Posterlounge mir die Möglichkeit gibt diese Serie überhaupt auf dem Blog veröffentlichen zu können. Posterlounge stellt mir nämlich alle Bilder zur Verfügung. Danke dafür!

Den Anfang macht heute, irgendwie passend zur Jahreszeit: Guiseppe Arcimboldo.

Arcimboldos Bilder habt ihr sicher schon einmal gesehen und ihr erinnert euch bestimmt daran, denn sie sind ganz außergewöhnlich. Könnte glatt ein Werbegag unserer Zeit sein. Vielleicht das neue Plakat einer Supermarktkette? Das ist doch Gemüse! Oder nein: Es ist ein Gesicht! Es ist Beides! Die bekanntesten Werke Guiseppe Archimboldos sind phantasievolle Portraits aus zumeist Obst und Gemüse, aber auch Büchern oder anderen Alltagsgegenständen.

Doch wer war der Mann, der auch heute noch Werbeplakate gestalten könnte?

Von Arcimboldos frühen Jahren ist nur sehr wenig bekannt. Nicht einmal sein Geburtsjahr kennt man genau. Er soll 1527 in Mailand geboren worden sein. Die früheste Erwähnung seiner Person steht im Zusammenhang der Ausgestaltung des Mailänder Doms. Als Lehrling seines Vaters, der ein recht bekannter Maler war, gestaltete Arcimboldo  von 1549 bis 1559 die Fenster des Domes.

Der Junge Maler zeigte wohl sehr viel Geschick, denn der Habsburger Ferdinand I. unter dessen Herrschaft Norditalien in dieser Zeit stand, holte ihn 1562 an seinen Hof nach Wien. Der Hof des Kaisers war nunmehr sein Schaffensplatz. Auch unter Ferdinands Nachfolgern, Maximilian II. und und Rudolph II. schwang er den Pinsel und wurde schließlich sogar zum Hofmaler ernannt. Bis dato schuf er klassische Renaissance-Bilder: Portraits. Doch auch als Architekt und Konstrukteur macht er sich einen Namen. Gefeiert sind im wahrsten Sinne des Wortes die von ihm geplanten und ausgestalteten, vom Kaiser beauftragten Festlichkeiten, Umzüge und Theaterkulissen.

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Maximilian II. mit Gemahlin Maria von Spanien und den Kindern

Bild: www.posterlounge.de

Bald nach seinem Aufstieg zum Hofmaler erschuf er schließlich die ersten Komposittbilder für die er seinen Nachruhm erlangte. Die ersten Portraits bestehend aus Obst und Gemüse entstanden. Guiseppe Arcimboldo wandte sich dem Manierismus zu, einer Kunstepoche zwischen Renaissance und Barock, die sich von damals üblichen naturgetreuen Darstellungen abwandte und Motive in einer ganz neuen „Manier“ darstellte. Zeitgenossen behaupteten, dass Arcimboldos Komposittbilder verblüffende Ähnlichkeit mit den dargestellten Personen aufwiesen. Die erste Bildserie dieser Art entstand 1563 und stellt die vier Jahreszeiten dar. Sie ist gleichzeitig Archimboldos berühmtestes Werk. Dieses Motiv wird auch in späteren Jahren noch häufig von ihm gewählt.(Die hier gezeigten Bilder beispielsweise sehen zwar so aus wie der ersten 4 Bilder der Jahreszeiten, sind aber von Arcimboldo erst 1573 gemalt worden) Eine der Serien die die vier Jahreszeiten als Personen in Brustportraits darstellt seht ihr hier (Die umlaufenden Blumenranken sind untypisch und wurden nach heutigen Erkenntnissen nachträglich von einem anderen Künstler hinzugefügt):

Bilder: www.posterlounge.de

Ihr seht, dass jedes Portrait aus den zur Jahreszeit passenden Pflanzen zusammengestellt wurde. Der Artikel über die vier Jahreszeiten des Guiseppe Arcimboldos bei meinem Freund Wikipedia beinhaltet sogar eine Liste der verwendeten Obst, Gemüse und Pflanzenarten im Werk „Frühling“. Über 80 Pflanzen sind in diesem Bild zu erkennen. Dabei hat Arcimboldo allerdings keine Rücksicht auf die Größenverhältnisse genommen und auch, dass einige der Pflanzen schon längst verblüht waren, als andere zu wachsen begannen störte ihn nicht.

Zeitgleich zu den vier Jahreszeiten entstand das Werk  vier Elemente. Vermerke auf den Rückseiten der Bilder lassen darauf schließen, dass die vier Jahreszeiten und die vier Elemente ein gemeinsames Kunstwerk darstellen. Die Elemente  korrespondieren aufgrund der Eigenschaftspaare warm-kalt und  feucht-trocken mit den Jahreszeiten. So passt der warm-feuchte Frühling zur Luft, der warm-trockene Sommer zum Feuer, der kalt-trockene Herbst zur Erde und der kalt-feuchte Winter zum Wasser. (hachja, wie hab ich die Unterrichtsstunden Kunstgeschichte geliebt… was man so alles in Bilder hineininterpretieren kann… das hier ist ja noch nachvollziehbar, aber einige Anspielungen, gerade im Manierismus konnten schon damals nur Eingeweihte verstehen…). Hängt man die vier Jahreszeiten und die vier Elemente zusammen stellt man fest, dass diese sich bei entsprechender Anordnung in ihren Paaren auch anblicken:

Bilder: www.posterlounge.de

So und jetzt, da ihr die Manieristischen Bilder des Guiseppe Arcimboldo kennt (zumindest die bekanntesten) noch etwas zum schmunzeln:

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Bilder: www.posterlounge.de

Ja, ihr seht richtig: Einige von Arcimboldos Werken sind Wendebilder. Ein Kopf – eine Obst/Gemüse Schale – wieder ein Kopf.

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Bilder: www.posterlounge.de

Schon toll und: Wieder was gelernt. Ich hoffe euch gefällt die Neue Serie Kunst Kunst Künstler und ihr seid schon genauso gespannt und wissbegierig was den nächsten Teil angeht wie ich es bin.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Posterlounge ohne die eine solche Serie mit klassischen Bildern ja gar nicht möglich wäre. Natürlich könnt ihr euch jetzt direkt dort rüber klicken und diese Bilder und noch viele mehr als Poster, auf Leinwand oder, oder, oder bestellen. Die Posterlounge ist auch interessiert ihre Kunden zu informieren: Zu jedem bekannten Künstler deren Bilder sie im Sortiment hat gibt es informative Texte zu Leben und Schaffen. Schaut doch mal rein! Zu Guiseppe Arcimboldo geht’s zum Beispiel hier entlang *klick*

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Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Posterlounge (Sponsored Post)

Comments

  • 10. September 2015
    reply

    Liebe Franzy!

    Ah – die Serie liebe ich jetzt schon! Ich find Kunstgeschichte total klasse und hab das bisschen, was ich im Studium hatte, sehr genossen. Ich hoffe, es wird eine schön lange Serie und nimmt so…sagen wir, das nächste Jahr in Anspruch! :D

    Darf man sich auch Künstler wünschen? Oder zumindest eine Stilrichtung? Dann hätte ich gern John Collier (ich liebe ja seine Lady Godiva!), bzw. eine Runde Präraffaeliten. :)

    Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!

    Liebe Grüße aus dem herbstlichen Bonn und hab eine tolle Restwoche!
    Steffi

  • 15. September 2015
    reply
    Deine Mama

    Gut gemacht, Franzy. Das erinnert mich an die tollen Kunstausstellungen, die wir früher bei uns in Mürscht hatten. Schon da hast Du bei den Führungen, gezeigt, was Du drauf hast. Bin stolz auf Dich !!

  • 17. September 2015
    reply

    ahh, so ein toller künstler! ich find die jahreszeiten/obst/-bilder so super!! total inspirierend :)
    und das mit den wendebildern kannte ich noch garnicht, ist ja witzig! ich mag auch immer solche „bild-im-bild“-bilder, wo man manchmal ewig sucht ;D

    danke für dein liebes und langes kommentar zu meinen neuen haaren, hihi :) find ich ja lustig, dass wir eine ähnliche haarstory haben :)) wir wussten halt was gut aussieht, hahaha!
    oh krass mit den grauen haaren aber ist ja wirklich saupraktisch dann^^ sag mir bescheid, wenn’s soweit ist! dann will ich nen erfahrungsbericht!! ich hab tatsächlich letztes jahr auch mein erstes graues haar entdeckt… und gerade bei dunklen haaren fällt das ja so schön auf. irgendwer meinte mal, ich soll es doch rausreißen oder so. nööö, warum? ich reiß mir doch nicht mein erstes graues haar raus… das gehört zu mir und irgendwie mag ich das.

    ja, also falls wir uns wirklich in london begegnen, können wir sehr gern einen trinken gehen :)) wisst ihr schon wann ihr in camden seid?

    liebste grüße,
    maze

  • 20. September 2015
    reply

    Eine super Serie, liebe Franzy! Ich bin auf dem Gebiet echt eine Niete – und das, obwohl meine Eltern und auch mein Patenonkel echt viel Ahnung von Kunst haben. Jetzt werd ich mich bei Dir weiterbilden… tolle Idee! Lieben Gruß, Fee

  • 2. Oktober 2017
    reply
    Silvia Timm

    Ich bräuchte mal Deine Hilfe. Es gibt ein Bild zusammengesetzt aus Tieren, die dann ein Einhorn bzw. Pferd ergeben. Ich habe es mal in den 80 Jahren als Ausstellungsplakat für m.M. Arcimboldo gesehen. Ich habe schon überall nach diesem Bild gesucht – leider vergebens. Kannst Du mir weiterhelfen? DANKE

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