Designklassiker – Zitronenpresse Juicy Salif

Designklassiker – Zitronenpresse Juicy Salif

[dropcap]V[/dropcap]iele großartige Dinge des 20ten Jahrhunderts sind auf Papierservierten entstanden. Zum Beispiel die Ideen für die Harry Potter Bücher, aber auch unser heutiger Designklassiker: Die Zitronenpressen Juicy Salif von Philippe Starck.

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Sicher kennt ihr ihn, einen der wohl bekanntesten Designer unserer Zeit: Philippe Stark wurde am 18. Januar 1949 in Paris geboren. Er bezeichnet sich selbst als „einen japanischen Architekten, einen amerikanischen Bühnenbildner, einen deutschen Industriedesigner, einen französischen künstlerischen Leiter, einen italienischen Möbeldesigner“.

Er ist nicht nur erfolgreicher Produktdesigner, sonder auch Architekt und Innenarchitekt. Seit den 80er Jahren ist er weltbekannt, als er 1982 die Privaträume des damaligen Staatspräsidenten François Mitterrand im Élysée-Palast gestaltete. Die Inneneinrichtung für das Café Costes in Paris (1984, geschlossen 1994) wurde weltberühmt.

1990 kritzelte Starck in einer Pizzaria auf einer Papierservierte herum. Der Tintenfisch auf seinem Teller soll ihn zu dem außergewöhnlichen Entwurf inspiriert haben. Vielleicht dachte er, zu seinem Fischteller würde noch etwas Zitrone gut passen, denn eigentlich wollte er gar keine Zitronenpresse entwerfen. Der Auftraggeber wollte viel eher ein Kunstobjekt von Philippe Stark auf den Markt bringen.

Das merkt man auch, denn die 29cm große „Krake“ aus Gussaluminium eignet sich nicht wirklich als Haushaltsgerät. Nicht einmal das Produktvideo der Firma Alessi, unter deren Label Juicy Salif aktuell produziert wird, zeigt, wie mit der Skulptur etwas ausgepresst wird. Der Vorgang wird lediglich angedeutet. Philippe Starcks Jiucy Salif hat kein Sieb, das Kerne oder Fruchtfleisch auffängt und auch für den Zitronensaft benötigt man ein zusätzliches Gefäß. Nicht unbedingt funktional.

Philippe Starck selbst hat zu der oft geäußerten Kritik folgendes zu sagen: Die eigentliche Funktion sei nicht das Auspressen von Zitronen, sondern die Initiierung von Konversation. Dies wird umso deutlicher angesichts einer Jubiläumsausgabe mit Goldbeschichtung, die die Firma Alessi im Jahr 2000 in einer Auflage von 9999 nummerierten Exemplaren herausbrachte und mit der Warnung versah: „Juicy Salif Gold ist ein Sammlerobjekt. Benutzen Sie es nicht als Zitronenpresse: Bei Kontakt mit säurehaltigen Substanzen könnte die Vergoldung Schaden erleiden.“

Nichts desto trotz hat die Ztronenpresse einige Designpreise abgeräumt und ist auch im MOMA in New York zu bewundern. Was denkt ihr? Ein moderner Designklassiker, oder ein kurioses Kunstobjekt?

 

 

Unterschrift

 

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